Kategorie: Arbeitswelt | Lesedauer: 08 min | aktualisiert am 10. Oktober 2024
Zielgruppe: Arbeitnehmer:innen
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Macht sich in deinem Job Unzufriedenheit breit?
Unzufriedenheit im Job ist ein verbreitetes Phänomen, das viele Menschen betrifft. Selbst in einem guten Arbeitsumfeld kann es Phasen geben, in denen sich Unmut oder Frust einschleichen. Vielleicht hat man das Gefühl, auf der Stelle zu treten, oder der Arbeitsalltag gestaltet sich so monoton, dass die Motivation schwindet. Doch wenn dieser Zustand zur Norm wird und keine Besserung in Sicht ist, ist es Zeit, sich ernsthaft mit der eigenen beruflichen Situation auseinanderzusetzen. Dauerhafte Unzufriedenheit im Job kann nämlich nicht nur die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen, sondern langfristig auch das persönliche Wohlbefinden und die Lebensfreude untergraben.
Die Wahrheit ist: In deinem Leben bist du der Boss.
Wenn du merkst, dass dir dein Job keine Freude mehr bereitet und du dich zunehmend unwohl fühlst, ist es an dir, die Initiative zu ergreifen und die Ursache dafür herauszufinden.
Frage dich:
- Was genau führt zu meiner Unzufriedenheit im Job?
- Liegt es an den Aufgaben, der Unternehmenskultur, den Entwicklungsmöglichkeiten – oder daran, dass du deine eigenen Stärken und Talente nicht ausspielen kannst?
Bevor du jedoch überstürzt eine Entscheidung triffst, ist es ratsam, die Vor- und Nachteile abzuwägen und einen Plan zu entwickeln. Ein Jobwechsel sollte immer gut durchdacht sein und die persönlichen und beruflichen Ziele unterstützen.
10 Gründe für einen Jobwechsel
Unzufriedenheit im Job kann verschiedene Ursachen haben, und oft ist ein Jobwechsel die sinnvollste Lösung, um wieder Freude und Motivation im Berufsleben zu finden. Hier sind 10 häufige Gründe, die viele Arbeitnehmer zu einem Wechsel bewegen:
- Du hast deinen aktuellen Job nur angenommen, weil du in Geldnot warst – Manchmal nimmt man eine Stelle aus rein finanziellen Gründen an, ohne dass die Tätigkeit den eigenen Interessen entspricht. Das kann auf Dauer zu Frustration und Unzufriedenheit führen.
- Deine Arbeit macht dir überhaupt keinen Spaß mehr – Ein Job, der keinerlei Freude bereitet, kann schnell zur Last werden. Die Arbeitstage ziehen sich, und es fehlt die Begeisterung, die einen antreibt.
- Die Anforderungen erscheinen dir unerfüllbar – Wenn die Arbeitsbelastung stetig steigt oder die Aufgaben nicht erfüllbar scheinen, entsteht häufig ein Gefühl der Überforderung. Langfristig kann dies zu Burnout und einer starken Unzufriedenheit im Job führen.
- Du fühlst dich morgens unmotiviert und freust dich nicht auf den Tag – Der fehlende Wunsch, zur Arbeit zu gehen, ist oft ein klares Zeichen für tiefergehende Unzufriedenheit. Wenn du dich morgens nur mit Mühe aufraffen kannst, könnte das ein Signal sein, über Alternativen nachzudenken.
- Du kommst abends erschöpft und unzufrieden nach Hause – Arbeit sollte nicht alles im Leben sein. Wenn du nach Feierabend keine Energie mehr für Freunde, Hobbys oder Familie hast, wirkt sich das negativ auf deine Lebensqualität aus.
- Du kannst deine Stärken nicht einbringen und deine Fähigkeiten nicht entfalten – Berufliche Zufriedenheit hängt eng damit zusammen, dass du deine Fähigkeiten sinnvoll einbringen kannst. Fehlen diese Möglichkeiten, bleibt die persönliche Weiterentwicklung oft auf der Strecke.
- Deine Tätigkeit erscheint dir sinnlos – Eine sinnvolle Arbeit motiviert und erfüllt. Fehlt dieser Sinn, kann das schnell zur Frustration führen, besonders wenn man nicht das Gefühl hat, einen Beitrag zu leisten.
- Das Arbeitsklima ist bedrückend und kommunikationsarm – Ein schlechtes Arbeitsklima, geprägt von Misstrauen und mangelnder Kommunikation, kann die Freude an der Arbeit zerstören. Ohne offene und konstruktive Zusammenarbeit ist es schwer, sich wohlzufühlen.
- Es gibt keine Perspektiven zur Weiterentwicklung – Wer sich beruflich weiterentwickeln möchte, braucht klare Perspektiven und Aufstiegschancen. Fehlt diese Aussicht, kann der Job schnell eintönig und unbefriedigend wirken.
- Deine Stelle ist unsicher und du fürchtest ständig um deine Existenz – Arbeitsplatzsicherheit ist ein entscheidender Faktor für das Wohlbefinden. Wenn ständig Unsicherheit über die Zukunft des Jobs herrscht, kann das zu starker Unzufriedenheit führen.
Wenn du dich in mehreren dieser Gründe wiedererkennst, könnte es an der Zeit sein, über eine berufliche Veränderung nachzudenken. Doch Vorsicht: Ein Jobwechsel sollte gut durchdacht sein, um langfristig eine positive Veränderung zu erreichen. Beginne deinen Weg zu einem erfüllenden Job mit einer klaren Zielsetzung und informiere dich über mögliche Karriereschritte und spannende Stellenangebote, die wirklich zu dir passen.
Zu den offenen Jobs in Kärnten
Plane deinen perfekten Jobwechsel in 5 Schritten
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Ziele für die Jobsuche setzen
Ein erfolgreicher Jobwechsel beginnt immer mit einer klaren Zielsetzung. Überlege dir genau, was du dir von einem neuen Job versprichst und welche Veränderungen du dir wünschst.
Frag dich:
- Warum möchte ich meinen aktuellen Job verlassen, und was soll der nächste Job mir bieten?
Klare Ziele helfen dir nicht nur, fokussiert zu bleiben, sondern verhindern auch, dass du in Zukunft wieder in einer ähnlichen Situation landest.
Konkrete Ziele formulieren
Um eine sinnvolle Richtung für deinen Jobwechsel zu definieren, ist es hilfreich, spezifische Ziele festzulegen. Hier sind einige Beispielziele, die dir als Orientierung dienen können:
- Bessere Work-Life-Balance: Wenn du in deinem jetzigen Job ständig überlastet bist oder kaum Zeit für Freunde, Familie und Hobbys bleibt, könnte ein Ziel sein, eine Position mit geregelteren Arbeitszeiten und weniger Überstunden zu finden.
- Entwicklungsmöglichkeiten und Weiterbildungen: Falls du dich in deiner aktuellen Stelle beruflich nicht weiterentwickeln kannst, setze dir das Ziel, eine Stelle zu finden, die dir Perspektiven für Karriereschritte oder regelmäßige Weiterbildungsmöglichkeiten bietet.
- Höhere Jobsicherheit: Ist deine derzeitige Position durch häufige Umstrukturierungen oder wirtschaftliche Unsicherheit belastet? Dann könnte es sinnvoll sein, einen stabilen Arbeitgeber oder eine Branche mit geringeren wirtschaftlichen Risiken ins Auge zu fassen.
- Verbesserte Unternehmenskultur: Ein positives Arbeitsklima trägt wesentlich zur Zufriedenheit im Job bei. Wenn du in deinem jetzigen Job eine angespannte oder negative Atmosphäre erlebst, überlege, eine Unternehmenskultur zu suchen, die auf Offenheit, Vertrauen und Teamgeist setzt.
- Erfüllendere Tätigkeiten: Hast du das Gefühl, dass deine aktuellen Aufgaben wenig sinnstiftend sind oder nicht zu deinen Stärken passen? Definiere als Ziel, eine Position zu finden, in der du deine Fähigkeiten voll entfalten und einen positiven Beitrag leisten kannst.
- Bessere Vergütung und Benefits: Vielleicht hast du in deinem jetzigen Job das Gefühl, dass deine Leistung nicht angemessen entlohnt wird. Ein Ziel könnte dann sein, einen Arbeitgeber zu finden, der attraktive Gehälter oder zusätzliche Benefits wie flexible Arbeitszeiten, Home-Office-Möglichkeiten oder Gesundheitsprogramme bietet.
Die Zielsetzung ist somit der erste, wichtige Schritt in der Planung eines Jobwechsels. Sie schafft die Grundlage dafür, dass du den passenden Weg einschlägst und eine Stelle findest, die dich auf Dauer erfüllt und motiviert.
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Backup sichern - wie ist mein derzeitiger Stand?
Ein Jobwechsel bringt immer ein gewisses Risiko mit sich. Deshalb ist es sinnvoll, vorab ein Sicherheitsnetz zu schaffen. Überlege, ob dein Umfeld dich unterstützt und ob du finanziell für die Zeit der Arbeitssuche abgesichert bist. Ein kleines Polster kann dir den Rücken freihalten, falls die Jobsuche länger dauert als erwartet. Sprich mit wichtigen Bezugspersonen über deine Pläne und hol dir Tipps und mögliche Unterstützung. So gehst du den nächsten Schritt selbstbewusster und gut vorbereitet an.
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Bewerbungsunterlagen optimieren
Um die Dauer der Arbeitssuche möglichst kurz zu halten und unnötigen Frust zu vermeiden, ist es wichtig, deine Bewerbungsunterlagen frühzeitig und gründlich zu optimieren. Potenzielle Arbeitgeber entscheiden oft innerhalb weniger Sekunden, ob sie dich zu einem Gespräch einladen – hier zählt also der erste Eindruck.
Achte auf die Vollständigkeit und Korrektheit deiner Bewerbung: Ein tabellarischer Lebenslauf, ein prägnantes Motivationsschreiben und relevante Zeugnisse und Zertifikate sind unerlässlich. Die Form sollte einheitlich und professionell sein, z. B.:
- Lebenslauf: Verwende klare Abschnitte, die wichtige Informationen wie Berufserfahrung, Qualifikationen und Fähigkeiten schnell sichtbar machen. Füge auch ein professionelles Foto hinzu, das dein Auftreten unterstreicht.
- Motivationsschreiben: Zeige gezielt, warum du dich für die Stelle interessierst und was du dem Unternehmen bieten kannst. Gehe darauf ein, wie deine bisherigen Erfahrungen und Stärken genau zur angestrebten Position passen.
- Zeugnisse und Zertifikate: Wähle relevante Dokumente aus, die deine Qualifikationen und Erfolge belegen, um ein umfassendes Bild deiner beruflichen Kompetenz zu zeigen.
Um das richtige Wording und aktuelle Trends im Bewerbungsprozess zu berücksichtigen, lohnt sich auch ein Blick in Fachartikel oder Leitfäden, wie zum Beispiel in unseren Beitrag „Formuliere das perfekte Bewerbungsschreiben“. So präsentierst du dich von deiner besten Seite und machst die besten Chancen geltend, zügig zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.
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Jobsuche während eines bestehenden Arbeitsverhältnisses
Schon vor deiner eigentlichen Kündigung kannst du aktiv auf Jobsuche gehen und Jobbörsen nach interessanten Stellen durchforsten. Dies hat den Vorteil, dass du ohne finanziellen Druck suchen kannst und die Freiheit hast, dir passende Angebote genau anzusehen. Achte jedoch darauf, die Kündigungsfrist in deinem aktuellen Arbeitsvertrag im Blick zu behalten – sie ist ein entscheidender Faktor für dein mögliches Startdatum im neuen Job und somit eine wichtige Information für potenzielle Arbeitgeber.
Falls du dich während des bestehenden Arbeitsverhältnisses bereits bewerben möchtest, halte ein paar Punkte im Hinterkopf:
- Kündigungsfrist berücksichtigen: Viele Unternehmen bevorzugen Bewerber:innen, die zeitnah verfügbar sind, da meist schon ein akuter Personalbedarf besteht. Hast du eine längere Kündigungsfrist (z. B. drei bis sechs Monate), sei darauf vorbereitet, im Gespräch überzeugend darzulegen, warum sich das Warten lohnt. Stelle deine Qualifikationen und spezifischen Stärken in den Vordergrund und zeige, welchen besonderen Mehrwert du für das Unternehmen mitbringst.
- Flexible Bewerbungstermine vereinbaren: Wenn du bereits Gespräche führst, ist es sinnvoll, flexible Termine für Vorstellungsgespräche zu suchen, die sich außerhalb deiner Arbeitszeiten vereinbaren lassen. Dies ermöglicht dir Diskretion und stellt sicher, dass dein aktueller Job nicht darunter leidet.
- Strategische Kommunikation im Bewerbungsgespräch: Gib offen und ehrlich deine Kündigungsfrist an und biete, falls möglich, eine Unterstützung in der Übergangszeit an. Arbeitgeber schätzen Bewerber:innen, die verantwortungsvoll mit ihrem aktuellen Job umgehen, und das zeigt auch dein Engagement für den neuen potenziellen Arbeitgeber.
Die Jobsuche während eines bestehenden Arbeitsverhältnisses erfordert etwas strategisches Geschick und klare Kommunikation, ermöglicht dir aber eine gezielte, gut vorbereitete und weniger risikoreiche berufliche Neuorientierung.
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Kündigung planen
Den perfekten Zeitpunkt für eine Kündigung gibt es wahrscheinlich nicht. Wenn du merkst, dass deine Unzufriedenheit im Job dich belastet und Veränderung notwendig ist, ist es oft sinnvoll, nicht zu lange zu zögern. Warten auf das „perfekte Timing“ bringt dich nicht unbedingt weiter. Dennoch ist es ratsam, strategisch vorzugehen und die Kündigungsfrist zu beachten, vor allem, wenn du bereits eine neue Stelle in Aussicht hast.
Hier sind einige wichtige Punkte, die dir helfen können, die Kündigung gut vorzubereiten:
- Übergabe der Projekte planen: Überlege, welche laufenden Projekte du noch abschließen kannst und an wen du Aufgaben übergeben könntest. Wenn es notwendig ist, organisiere eine Einschulung für deine Nachfolger:in, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.
- Klarheit und Entschlossenheit bei der Kommunikation: Teile deinem Arbeitgeber ruhig und sachlich die wohlüberlegten Gründe für deinen Entschluss mit. Wenn du reflektiert und entschlossen auftrittst, signalisierst du Professionalität und Verantwortung – dies wird oft auf Verständnis treffen und erleichtert dir den Abschied.
- Keine Angst vor der Reaktion: Eine wohlüberlegte Kündigung zeigt, dass du deine Ziele und Werte kennst und zu deinen Entscheidungen stehst. Diese Haltung strahlt Selbstsicherheit aus und erleichtert dir den Schritt in eine neue berufliche Phase.
Mit einer geplanten und professionellen Kündigung schaffst du die besten Voraussetzungen, um deine neue berufliche Herausforderung gestärkt und fokussiert anzugehen.
Mut zur Veränderung: Dein Weg zu mehr Zufriedenheit im Job
Wir fassen für dich zusammen
Du siehst also, dass ein Jobwechsel durchaus möglich und gut durchführbar ist. Wichtig ist, dass du dir diesen Schritt gut überlegst und dich darauf vorbereitest. Auch wenn es nicht ganz einfach ist, diese Entscheidung zu treffen und auszuführen, kann es das absolut Richtige sein. Bevor du unglücklich wirst und in einem Job steckst, der deine Kreativität abtötet, anstatt sie zu fördern, musst du dir selbst heraushelfen. Stelle dir die Fragen aus unserer Aufzählung von „10 Gründen für einen Jobwechsel“ – spricht die Mehrheit für eine erhöhte Unzufriedenheit, solltest du dich auf die Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung machen.
Fällt es dir dennoch schwer, deinen derzeitigen Arbeitgeber zu verlassen, stell ihn zur Rede und sprich offen mit deinem Vorgesetzten über deine Bedürfnisse und Wünsche. Werden deine Leistungen geschätzt und dir ist deine gute Arbeit bewusst, wird ein Arbeitgeber auch versuchen, dich zu halten. Eine Vorbereitung ist selbstverständlich auch auf diese Art von Mitarbeitergesprächen wichtig. Eine Vor- und Nachteilliste wird dir dabei helfen, während des doch sensiblen Gesprächs den Faden nicht zu verlieren.
Nur Mut, in deinem Leben bist du der Boss! Das Team von kärntnerjobs.at wünscht dir viel Spaß beim Umsetzen dieser Tipps. „Wer nicht wagt, kann auch nicht gewinnen.“